Veränderungen für Grenzgänger aus Vorarlberg in der Schweiz

22. Juni 2025 12:56

Finanzierung der 13. AHV‑Rente in der Schweiz: Grenzgänger mit Mehrbelastungen

Der Schweizer Ständerat hat den Weg zur Einführung einer zusätzlichen Jahresrente – ab Dezember 2026 – geebnet. Zur Finanzierung sollen ab dem 1. Januar 2028 die AHV‑Beiträge um 0,4 Prozentpunkte steigen. Zugleich wird die Arbeitslosenversicherung um 0,2 Prozentpunkte reduziert, sodass der Nettolohn der Arbeitnehmenden sowie der Beitrag der Arbeitgeber effektiv um 0,1 Prozentpunkte steigen wird. Ergänzend plant man eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,5 Prozentpunkte in der ersten Phase – später ist eine weitere Erhöhung denkbar.

Für Grenzgänger aus Vorarlberg bedeutet das konkret: Ein leicht sinkender Nettolohn durch höhere Abgaben, kombiniert mit steigenden Preisen beim Einkauf in der Schweiz. Eine zusätzliche Belastung, die sich aber langfristig in Form einer besseren Altersversorgung durch die 13. AHV‑Rente auszahlen soll.

Nettolohn spürbar belastet, Einkaufen wird teurer

Auch vermeintlich «kleine» Änderungen wirken sich durchaus aus. Bereits 0,1 Prozent mehr auf dem Lohnzettel bedeuten bei einem Bruttogehalt von 5.000 Schweizer Franken rund 5 Franken weniger Nettolohn pro Monat. Gleichzeitig sorgt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer dafür, dass selbst der tägliche Kaffee am Kiosk mehr kostet. Der Shoppingalltag wird dadurch deutlich teurer.

Grenzgänger, die Waren wie Lebensmittel oder Technik direkt in der Schweiz einkaufen, spüren diese Verteuerung besonders. Wer hingegen im Heimatland einkauft, kann die Belastung abfedern. Vorausgesetzt, das Preisniveau im Österreich bleibt attraktiv. Dennoch wird die Belastung spürbar und wirft zusätzliche Planungsfragen für Budget und Haushalt bei Grenzgängern auf.

Grenzgängerversicherung als Hebel für Entlastung

Angesichts der sinkenden Nettolöhne und steigender Lebenshaltungskosten rückt die Grenzgängerversicherung in den Fokus. Die Krankenversicherung für Grenzgänger bleibt Pflicht und bietet zugleich Ansatzpunkte für Einsparungen.

Eine Versicherung über die österreichische private oder gesetzliche Kasse bietet teils günstigere Konditionen, auch wenn das Leistungsniveau abweichen kann. Diese Maßnahme wirkt sich nicht direkt auf Nettolohn oder Mehrwertsteuer aus, erhöht aber das verfügbare Einkommen – gerade in Zeiten gestiegener Belastungen.

Fazit: Jetzt agieren, später profitieren

Für Grenzgänger aus Österreich ist jetzt Handeln gefragt. Nettolohnverluste durch neuere Abgaben sind real und sollten bei der Monatsplanung berücksichtigt werden. Die zunehmenden Preise infolge der Mehrwertsteuererhöhung verstärken diese Wirkung spürbar im Alltag. Eine Grenzgängerversicherung kann ein Hebel sein, um die finanzielle Belastung zu mildern. Sie lohnt sich umso mehr, je höher die laufenden Ausgaben ausfallen.

Im Gegenzug bringt die 13. AHV‑Rente ab 2026 eine spürbare Zusatzleistung im Ruhestand. Doch dieser Ausgleich folgt erst in rund zwei Jahren. Wer heute vorausschauend sein Budget und seine Versicherungen optimiert, gestaltet die Übergangsphase aktiv und reduziert den Druck auf das persönliche Portemonnaie.

Empfehlungen für Grenzgänger aus Vorarlberg:

  1. Nettolohnentwicklung im Auge behalten
  2. Einkaufssituation analysieren
  3. Versicherungssituation überprüfen
  4. Budgetplanung anpassen

Aktive Vorbereitung heute sichert finanzielle Stabilität morgen, und das trotz steigender Abgaben und Mehrwertsteuer.

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